Anlässlich der Veröffentlichung der Kosten des Eigenverbrauchsprivilegs durch die Bundesnetzagentur erklärt Dr. Ingrid Nestle, energiewirtschaftliche Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„In Deutschland wird fossile Stromproduktion mit rund 5 Mrd. Euro jährlich indirekt über Eigenstromprivilegien gefördert. Gleiche Privilegien für erneuerbaren Strom beliefen sich nur auf 0,4 Milliarden Euro. Dies geht aus Zahlen hervor, die die Bundesnetzagentur diese Woche veröffentlicht hat. Der Markt wird somit zum Vorteil fossiler Energieträger verzerrt. Die Regierung redet von Klimaschutz, handelt aber völlig anders. Sie sollte endlich wieder mit Herz und Verstand für die Vorteile der Erneuerbaren werben, anstatt ihnen Steine in den Weg zu legen.
Dabei sind weitere Probleme für den Strommarkt bei der Berechnung der Bundesnetzagentur noch nicht einmal berücksichtigt: Selbst bei negativen Börsenstrompreisen lassen Kraftwerksbetreiber ihre fossilen Anlagen laufen, obwohl gleichzeitig Erneuerbare Energien abgeschaltet werden müssen. Das ist volkswirtschaftlicher Unsinn durch und durch.
Die Bundesregierung muss endlich die Systematik der Entgelte und Umlagen entlang ihrer Klimaschutzwirkung überarbeiten. Eine Reform des Strommarktes entlang der erneuerbaren Zukunft ist überfällig.“
Die Studie der Bundesnetzagentur ist hier zu finden.