Wasserstoff: viel Hoffnung, wenig Grundlage

Zur Förderung der Wasserstofftechnologie mit Hilfe des Konjunkturpakets erklärt Dr. Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft:

„Es ist nicht so schlimm wie befürchtet, aber noch lange nicht ausreichend. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung soll den Verhandlungen zur Wasserstoffstrategie neuen Schwung verleihen und bleibt weiterhin enttäuschend vage. 5 GW Elektrolyse-Kapazitäten für Wasserstoff bis 2030 verspricht die Bundesregierung. Die entscheidende Frage bleibt jedoch offen: Woher soll der dafür benötigte grüne Strom kommen? Eine Bestätigung des Offshore-Ziels für Windenergie vom vergangenen September und die Aufhebung des Solardeckels werden nicht ausreichen. Es muss deshalb zügig geklärt werden, wie der Ausbau von Windkraftanlagen an Land wieder in Schwung gebracht werden kann.

Ohne einen engagierten Vorstoß für den Ausbau der erneuerbaren Energien wird diese Regelung zum Einfallstor für grauen Wasserstoff aus Kohlestrom.

Wir wollen Elektrolyseure dann und dort betreiben, wo Grünstrom produziert wird. Deshalb fordern wir eine sinnvolle Reform der Netzentgelte und Umlagen. So wird der Strom dann und dort lohnenswert für die Wasserstoffproduktion, wenn ausreichend grüner Strom vorhanden ist. Die angekündigten Investitionen in die Wasserstofftechnologie sind lobenswert, können aber nicht verschleiern, dass die erneuerbaren Energien auch im Konjunkturpaket wieder nicht stattfinden. Und nachdem wir seit sieben Monaten auf die nationale Wasserstoffstrategie warten, wäre eine schnelle Vorlage einer solchen Strategie mehr als überfällig.“