Anlässlich der Diskussion um den Industriestrompreis erklärt Ingrid Nestle, energiepolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion:
„Die deutsche Wirtschaft muss widerstandfähiger und in Bezug auf Ihre Energieversorgung unabhängiger werden. Und wir sollten Abhängigkeiten in den Lieferketten reduzieren. Eine zweite Krise wie bei der Abhängigkeit von russischem Gas gilt es zu vermeiden. Wir wollen, dass unsere Wirtschaft auch in Zukunft sicher und verlässlich produzieren kann. Das können wir am besten mit einer vollständig erneuerbaren Energieversorgung. Da in der Vergangenheit zu langsam zugebaut wurde, wird es aber einige Jahre dauern, bis wir genügend Erneuerbare haben. Bis dahin wollen wir mit einem Überbrückungsstrompreis für besonders energieintensive Unternehmen gezielt unseren Industriestandort sichern. Kleine und mittlere Unternehmen konnten wir bereits durch die Abschaffung der EEG-Umlage, einer erleichterten Nutzung von Eigenstrom und deutlichem Bürokratieabbau unterstützen. Diese Hebel wirken bei der energieintensiven Industrie nicht. Statt Gelder mit der Gießkanne zu verteilen, schlagen wir zielgerichtete Erleichterungen vor, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Das betrifft besonders die Grundstoffindustrie und die Zukunftsindustrien, bei denen die USA gerade durch massive Subventionen versucht alle Ansiedlungen über den Atlantik zu ziehen. Darauf brauchen wir eine Antwort. Das Konzept von Robert Habeck ist sehr intelligent, enthält Anreize für mehr Energieeffizienz, dafür zeitlich flexibel auf die Verfügbarkeit von Wind und Sonne zu reagieren und für den Einstieg in eigene Erneuerbaren-Projekte.“