Anlässlich des Welthebammentags am 5. Mai 2018 erklärt Dr. Ingrid Nestle MdB, Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen:
„Hebammen sind für eine gute Geburt unverzichtbar. Eine gute Betreuung fördert die natürliche Geburt, kann Kaiserschnitte vermeiden und Komplikationen vorbeugen.
Die Bundesregierung hat auf Anfrage unserer Fraktion hin zugegeben, dass sie keinerlei Verbesserungen in der Geburtshilfe plant. Die Forderung im Koalitionsvertrag nach einer „wohnortnahen Geburtshilfe“ war eine Luftnummer. Spahn interessieren weder die schlechten Arbeitsbedingungen im Kreißsaal noch die Gründe, warum Hebammen die Geburtshilfe aufgeben. Damit lässt er werdende Mütter und Hebammen im Stich.
Die Arbeitsbedingungen für Hebammen im Kreißsaal müssen dringend verbessert werden, damit sich wieder mehr Hebammen für eine Tätigkeit in der Klinik entscheiden. Moderat steigende Geburtenzahlen, eine abnehmende Zahl an Hebammen und eine geringe Vergütung zeigen Handlungsbedarf auf. Wir brauchen eine bundesweite Erhebung, wo wie viele Hebammen in der Geburtshilfe fehlen.
Auch in Schleswig-Holstein ist für die Jahre 2014 – 2016 wieder eine Steigerung bei den Geburten zu verzeichnen. Daher ist es gut, dass beispielweise das Marienkrankenhaus in Lübeck oder das Regio Klinikum Pinneberg zu ihren Geburtshilfeabteilungen stehen. Vor allem die hohen Versicherungsprämien haben die Hebammen in jüngerer Vergangenheit vor Probleme gestellt, die aber durch eine Bundesratsinitiative Schleswig-Holsteins gemindert werden konnten. Auch ein staatlicher Versicherungsfonds nach dem Modell der gesetzlichen Unfallversicherung kann eine Lösung sein.“