Am 28. Februar 2021 jährt sich die Großdemonstration gegen das Atomkraftwerk Brokdorf zum 40. Mal. Es war damals die größte jemals in der Bundesrepublik organisierte Demonstration. Das damalige Versammlungsverbot wurde vom Bundesverfassungsgericht 1985 für unzulässig erklärt.
Dazu erklärt Ingrid Nestle MdB:
„Die Geschichte gibt der Anti-AKW-Bewegung Recht. 1986 Tschernobyl und 2011 Fukushima, um nur die zwei schlimmsten Vorfälle zu nennen, haben gezeigt, dass die Atomenergie keine sichere Technologie ist.
Aber diese Art der Energieerzeugung bringt noch andere Probleme mit sich. Mit einem der größten und langwierigsten Probleme ist unser Land gerade besonders intensiv beschäftigt – mit der Endlagerung der hochgiftigen Abfälle. Betrachtet man, an wie vielen Standorten Atomenergie weltweit noch genutzt wird, wird deutlich, dass hier noch immense Aufgaben auf die Gesellschaften zukommen. Zugleich kann die Atomenergie weltweit derzeit nur 4% des Primärenergiebedarfs decken.
Gleichzeitig wird auch heute gerne wieder argumentiert, dass die Atomenergie helfen könnte, das Klima zu schützen, da sie kein CO2 produziert und angeblich günstige Energie liefert. Was den Befürworter*innen dabei nicht gefällt: Viele Kosten dieser Technologie werden nicht in den Preis eingerechnet, wie zum Beispiel die Kosten für die Endlagerung. Die Kosten für den neuen Reaktor Flamanville 3 in Frankreich sind mittlerweile von 3 auf 12,4 Milliarden angewachsen.
Es ist außerdem absurd, dass argumentiert wird, dass mithilfe der Produktion von hochradioaktiven Abfällen dem Klima geholfen sei. Diese Abfälle werden verschiedenste Gegenden unseres Planeten auf lange Zeit belasten. Zudem ist die Uranförderung und –anreicherung höchst CO2-intensiv.
Im Bereich der erneuerbaren Energien liegen die sicheren und umweltfreundlichen Lösungen auf dem Tisch.“