Mit ca. 25 Interessierten habe ich am vergangen Freitag in Itzehoe über Klimaschutz und meine Reise zur Klimakonferenz in Katowice diskutiert. Erfreulicherweise konnte ich an diesem Abend auch Pastor Jan Christensen, Beauftragter der Nordkirche für Umweltfragen, begrüßen.
Der Aufenthalt in Katowice hat gezeigt, dass die Kluft immer größer wird zwischen dem Notwendigen im Kampf gegen die Klimakrise und der Bereitschaft, auch tatsächlich entsprechend zu handeln. Technisch und wirtschaftlich liegen die Lösungen für die Klimakrise auf dem Tisch. Nur der politische Wille fehlt. Das Ozonloch war auch eine globale Herausforderung und konnte durch das Montréal-Protokoll gelöst werden. Während Länder wie Kanada mit der Ankündigung ambitionierter nationaler Beiträge voranschreiten, kommt die Bundesregierung ohne Ergebnisse der von ihr eingesetzten Kohlekommission nach Katowice.
Jan Christensen betonte die Relevanz von Klimaschutz als eine Frage der Gerechtigkeit. Der weitere Verbrauch fossiler Brennstoffe durch Industrienationen und andere Länder hat Folgen für viele Menschen weltweit.
Die folgende Debatte war ein Streifzug durch die dringendsten Fragen der nationalen Klimapolitik. Von Fake-News durch Klimaleugner*innen, dem Verlust von Arbeitsplätzen in der Windkraftbranche, der Kommunikation der Folgen der Klimakrise, den geringen Beiträgen der Sektoren „Verkehr“ und „Wärme“ zur Erreichung der Klimaziele bis zur Notwendigkeit, dass Klimaschutz und Sozialpolitik nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen.
Fake-News durch Klimaleugner*innen sind besonders im AfD-nahen Spektrum weit verbreitet. Hier lassen sich Parallelen zum Tabaklobbyismus erkennen: Es wird der Versuch unternommen den Eindruck zu erwecken, es gäbe verschiedene Meinungen. Dabei sind 97% aller Wissenschaftler sich einig: die Klimakrise ist menschengemacht. Schnelles Handeln ist überlebenswichtig für viele Menschen und Tiere, aber auch notwendige Voraussetzung für den Frieden in vielen Ländern.
Um 19.30 war es an der Zeit für mich, Fazit zu ziehen: Das Problem bei der Bekämpfung der Klimakrise ist der kaum vorhandene politische Wille, wirklich etwas voranzutreiben. Es wäre gut, wenn das bei solchen Veranstaltungen Gehörte auch weitererzählt werden würde, damit die berechtigte Forderung nach mehr Klimaschutz mehr Gehör findet. Die Gefahr ist real und es kann Unvorhergesehenes passieren, in anderen Teilen der Welt noch eher als bei uns. Bei einer Erwärmung von über 2°C wird das Grönland-Eisschild instabil, was weltweit weitreichende Folgen hätte, aber gerade auch bei uns in Schleswig-Holstein.