Anlässlich der Beratung des Antrags „Aktive Kundinnen und Kunden für eine bürgernahe Energiewende“ der Grünen Bundestagsfraktion am Donnerstag, den 17. September, erklärt Ingrid Nestle:
„Wir wollen die Menschen an der Energiewende beteiligen! Bei viel Wind oder Sonnenschein das E-Auto laden, die Wärmepumpe automatisch anwerfen oder die Waschmaschine einschalten: das soll sich nach unserer Meinung für die Menschen lohnen. Insbesondere außerhalb der werktäglichen Stromverbrauchsspitzen morgens und abends und bei hoher Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen kann den Verbraucher*innen signalisiert werden, dass der Strom gerade gut verfügbar und daher günstig ist.
Derzeit bietet der Strompreis keinen Anreiz Energie im privaten Haushalt so zu verwenden, dass die Erneuerbaren optimal genutzt werden. Das wird aber immer wichtiger. Während der Corona-Phase war der Stromverbrauch in Deutschland geringer und somit der Anteil des erneuerbaren Stroms höher. Diese Phase hat uns gezeigt, dass Wind und Sonne längst wichtig genug sind, dass der Strommarkt sich darauf einstellen muss. Um diese wetterabhängigen Energiequellen optimal einbinden zu können, wird zukünftig ein flexiblerer Strommarkt benötigt.
Die aktiven Kundinnen und Kunden könnten so unmittelbar an der Energiewende beteiligt werden und sogar finanziell profitieren. Ziel dieses Antrags ist es, die Beteiligung der Menschen am Strommarkt zu erreichen.
Die Bundesregierung hingegen hat es geschafft, die Energiewende drastisch zu bremsen und die Produktion von Solarstrom auf dem eigenen Dach sogar noch zu erschweren. Zwar hat die Regierung nach monatelanger Weigerung den Solardeckel 2 Wochen vor dem Solarstopp noch abgeschafft, aber zugleich hat sie über eine viel zu schnelle Absenkung der Vergütung die Einspeisung von Solarstrom unattraktiv gemacht. Im aktuellen EEG wird eine weitere Hürde eingebaut, für deren Überwindung man genau die Marktänderungen bräuchte, die die Regierung verweigert. Dabei wären aktive Kunden und Kundinnen eine riesen Chance für die Energiewende und jeder könnte mitmachen.
Dafür ist es auch erforderlich, dass die Bundesregierung endlich die Smart-Meter mithilfe einer deutlichen Informationsstrategie über Sicherheit, Datenschutz und Vorteile dieser Einrichtungen bekannter macht. Stattdessen hat sie im aktuellen EEG mit einer sinnvollen Smart-Meter-Verpflichtung für Kleinstanlagen der Akzeptanz einen weiteren Bärendienst erwiesen.“
Der Antrag ist hier zu finden.