Anlässlich der Senkung der EEG-Umlage erklärt Ingrid Nestle, Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen Bundestagsfraktion (19.WP.):
„Die sinkende EEG-Umlage nimmt der nächsten Stromrechnung einen Teil des Schreckens. Viele Bürgerinnen und Bürger sind angesichts der steigenden Strompreise zu Recht besorgt. Deshalb begrüße ich es, dass die EEG-Umlage für das kommende Jahr erheblich sinkt. So kann die sinkende EEG-Umlage den Mehrkosten durch den steigenden Strompreis etwas entgegenwirken. Dabei ist es aktuell der steigende Strompreis an den Börsen, getrieben durch das derzeit teure Erdgas, der zusätzliches Geld auf das EEG-Kontos spült und die Umlage sinken lässt. Die EEG-Zahlungen an die Betreiber der Wind- und Solaranlagen verhalten sich wie eine Waage zum Börsenstrompreis, umso höher der Strompreis an der Börse, umso niedriger die EEG Umlage. Zusätzlich hat die Deckelung der EEG Umlage auf 6,5 Cent im vergangen Jahr, finanziert durch die Einnahmen aus dem CO2 Handel, in diesem Jahr für ein dickes Plus von 4,7 Milliarden auf dem EEG-Konto geführt.
Die EEG-Umlage allein kann das Problem des hohen Strompreises nicht lösen. Nur mit einer grundlegenden Reform aller Umlagen, Abgaben und Entgelte und vor allem mehr Erneuerbaren Energien können wir langfristig bezahlbare Strompreise sichern. Die Abhängigkeit von Erdgas und Öl kommt uns heute teuer zu stehen.
Dank des Erneuerbaren-Energien-Gesetz sind Wind- und Solarenergie die günstigsten Energiequellen. Diesen Vorteil sollten wir jetzt nutzen und die Erneuerbaren Energien kräftig ausbauen.
Die erfolgreiche Energiewende im Norden dient ganz Deutschland im Kampf gegen die Klimakrise. Diese Engagement muss endlich mit fairen Netzentgelten belohnt werden. Wer vom günstigen erneuerbaren Strom profitieren will, muss die Kosten des Netzausbaus mittragen. Hier wird Schleswig-Holstein aktuell übermäßig belastet.“
Hintergrund:
Die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage (kurz EEG-Umlage) aus dem Jahr 2000 ist das zentrale Steuerungselement, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu fördern. Die Umlage verteilt die teuren Ausbaukosten von Wind- und Solarenergie der ersten Generationen auf die kommenden Jahre, um den Ausbau der Erneuerbaren so bezahlbar zu machen. Mittlerweile sind die Erneuerbaren Energien günstiger als fossile Energieträger. Die aktuelle EEG-Umlage besteht aus den Kosten dieser ersten Jahre. Die EEG-Umlage garantiert den Betreiber eine feste Vergütung, um die Anlagen rentabel zu gestalten. Da der aktuelle Strompreis deutlich über dieser Mindestvergütung liegt, gelangt die Differenz auf das EEG Konto und senkt so den Abtrag.