Ingrid Nestle zur Sperrung der L288: „Die Sperrung der L288 zwischen Horst und Siethwende zeigt, dass die Schwerpunkte im Straßenbau neu gesetzt werden müssen. Diese Sperrung offenbart einen unhaltbaren Zustand. Dass wir über milliardenteure Autobahnneubauten sprechen, aber zugleich unsere Straßen vor Ort nicht intakt halten, ist absurd. Derartige Straßen erfüllen im Alltag der Menschen eine wichtige Funktion.
Im Koalitionsvertrag der Ampel ist klar festgehalten, dass die Prioritäten auf der Instandhaltung von Straße und Schiene und auf dem Neubau von Schienen liegen sollen. Diese Priorisierung ist notwendig, um die Aufgaben verlässlich durchführen zu können. Dies gilt für die Bundes- genauso wie für die Landesebene, die untereinander um die besten Fachkräfte konkurrieren. Die zur Verfügung stehenden Fachkräfte brauchen wir für die Instandhaltung unseres Straßennetzes, auch für die vielen maroden Brücken. Wären zudem weniger Milliarden für Autobahnneubauten reserviert, könnte der Bund finanziell besser unterstützen.“
Birgit Asmus-Mrozek, Sprecherin des Grünen Kreisverbands Steinburg und Gemeindevertreterin in Horst, ergänzt: „Während eine lokal wichtige Verbindungsstraße 50 Jahre lang, bis zu ihrer Sperrung, nicht saniert wird, laufen die Planungen für den Grenzweg weiter. Dabei ist nicht klar, ob diese Straße für 15 Millionen Euro überhaupt gebaut wird. Die Sanierung der L288 muss vor derartigen Projekten zwingend Priorität haben. Allein die bisherigen Planungskosten für den Grenzweg würden reichen, um die L288 zu sanieren. Unabhängig von der zuständigen Ebene müssen die zur Verfügung stehenden Ressourcen besser und im Sinne der Menschen vor Ort eingesetzt werden.
Die Sanierung der L288 muss zeitnah erfolgen. Bis jedoch die ersten Baufahrzeuge rollen, sollte die Straße für den Radverkehr freigegeben werden. Ohne den Autoverkehr ist dies sicher machbar. Zudem müssen bei der Sanierung Radfahrer und Fußgänger stärker berücksichtigt werden. Die L288 muss eine Straße werden, die verbindet, Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer schafft und keine zusätzliche Flächenversiegelung verursacht. Die bestehenden Alleebäume müssen geschützt und erhalten bleiben. Eine neue Rennpiste mit gefährlichen Kurven darf es nicht wieder werden.“