Anlässlich der veröffentlichten Altersreihung für den Kohleausstieg erklärt Dr. Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen Bundestagsfraktion:
„Der Pfad des Kohleausstiegs ist mit der Altersreihung endlich vorgegeben, aber das Tempo sollte dringend angezogen werden. Wir Grüne fordern den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren und einen auf die Klimaziele abgestimmten Emissionshandel. Dann werden die Kraftwerke eher 2030 vom Netz gehen. Beim Ausbau der Erneuerbaren sollten wir schnellstmöglich den Turbo einlegen und die Rahmenbedingungen verbessern. Die notdürftigen Änderungen der Großen Koalition am Erneuerbaren-Energien-Gesetz und am Energiewirtschaftsgesetz in der letzten Sitzungswoche greifen viel zu kurz.
Die Analyse der Systemrelevanz von Heyden Block 4 und Westfalen E der Bundesnetzagentur hat wieder einmal bestätigt: Es ist möglich, Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen ohne dadurch unser Stromsystem zu gefährden. Es gibt genug klimafreundliche, bezahlbare Alternativen. In diesem Fall wurde die Umrüstung auf rotierende Phasenschieber gewählt. Durch eine vorausschauende Herangehensweise von Bundesregierung und Netzbetreibern hätte die nun notwendige Überbrückungszeit in der Netzreserve vermieden und so die Kohle noch schneller abgestellt werden können. Der Bedarf an Blindleistung in der Region ist immerhin nicht vom Himmel gefallen, sondern sollte schon länger bekannt gewesen sein. Bei allen Entscheidungen zur Energieversorgung gilt: Je früher die Weichen von der Politik verlässlich gestellt werden, desto besser können sich Unternehmen und Kraftwerksbetreiber vorbereiten und erfolgreich anpassen.“
Die Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche Frage finden Sie hier.