Natürlicher Klimaschutz in Kommunen und Unternehmen

Die Klimakrise und das Artensterben sind zwei Krisen, die eng miteinander verbunden sind. Pflanzen und Tiere, die in vertrockneten Wäldern keinen Lebensraum mehr vorfinden, sterben aus. Abgestorbene Bäume speichern kein CO2 mehr. Trockengelegte Moore sind für einen erheblichen Teil der bundesweiten CO2-Emissionen verantwortlich, dabei können gesunde Moorböden Treibhausgase speichern.

Mit technischen Lösungen allein werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen, wir brauchen deshalb gesunde Ökosysteme als unsere natürlichen Verbündeten. Um diesen verzahnten Krisen wirksam entgegenzuwirken, müssen Natur- und Klimaschutz zusammengedacht werden. Zentral hierfür sind der Erhalt, die Stärkung, die Renaturierung sowie die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Diese dienen als Lebensräume für eine Vielzahl an (bedrohten) Arten. Gleichzeitig tragen sie als natürliche Kohlenstoffspeicher und -senken zur Minderung des Treibhauseffekts bei. Vielfältige und naturnahe Ökosysteme können sich besser an den Klimawandel anpassen und sorgen insbesondere durch ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern und zu regulieren auch dafür, dass Extremwetterereignisse, Starkregen und Dürreperioden abgefedert werden.

Die Bundesregierung hat im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) nun zwei erste Förderprogramme aufgelegt, denen eine breite Beteiligung aus der Öffentlichkeit, von Experten aus Kommunen, Verbänden, Land- und Forstwirtschaft vorausgegangen ist.

1. Das Förderprogramm für Natürlichen Klimaschutz in Kommunen im ländlichen Raum startete am 14. Juli 2023. Mit diesem Förderprogramm werden den Kommunen insgesamt bis zu 100 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, mit denen die Kommunen ihren Beitrag zum Klimaschutz und gleichzeitig ihre Attraktivität steigern können. Mögliche Maßnahmen sind die naturnahe Begrünung von Dörfern und Städten, die Anlage von Wegrainen und Säume mit Hecken, Gehölzen und Alleen an landwirtschaftlich genutzten Flächen, die Renaturierung von Gewässern oder Entsiegelung von Flächen.

Alle Informationen zum Antragsverfahren, förderfähigen Maßnahmen und Beratungsangebote finden sich hier.

2. Das Förderangebot für natürliche Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen startete am 15. Juli 2023. Es wird als neues Fördermodul in das bereits etablierte KfW-Umweltprogramm integriert. Gewerbliche Unternehmen werden künftig über einen mit einem Tilgungszuschuss verbundenen Förderkredit dabei unterstützt, Betriebsgelände durch Begrünung, Entsiegelung und dezentrales Niederschlagsmanagement naturnah, attraktiv und klimaresilient zu gestalten. Hierfür stellt das BMUV jährlich bis zu 50 Mio. EUR zur Verfügung.

Informationen zum Antragsverfahren im Rahmen des KfW-Umweltprogramms können Sie hier abrufen.

https://www.gruene-bundestag.de/themen/klimaschutz/natuerlicher-klima-und-artenschutz