Anlässlich des Schienengipfels von Bundesverkehrsminister, Andreas Scheuer (CSU) erklärt die Bundestagsabgeordnete für Schleswig-Holstein, Ingrid Nestle:
Ich begrüße jeden Versuch, den Bahnverkehr im Norden zu verbessern. Doch die Freude über mehr Züge im Norden kommt verfrüht. Zwar ist der Ansatz den Fahrplan vor den Bauplan zu stellen ebenso richtig und begrüßenswert, wie mehr Fernzüge in die Regionen zu bringen. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail.
Wo der Fernverkehr nicht Teil des Regionalverkehrs ist, behindern beide sich gegenseitig. Fernzüge, die zeitlich in der Mitte eines Knotens wie z.B. Lübeck liegen, verlängern die Wartezeiten für die weitaus zahlenmäßig stärkeren Regionalreisenden.
Die Fernzüge tariflich für Regionalreisende freigeben, ist aber betrieblich schwierig. Im Abschnitt Hamburg – Lübeck wäre der Zug viel zu voll und nördlich davon bis nach Kopenhagen wiederum viel zu groß. Zudem hätte dann das Land Mehrkosten dadurch, dass der Regionalzug, den es wegen der Zwischenhalte dann immer noch geben muss, weniger Fahrgäste hätte. Führe der Fernzug dann nur alle zwei Stunden, statt wie der Regionalzug mindestens alle Stunde, schwanken die Fahrgastzahlen der Regionalzüge, was wiederum Mehrkosten verursacht.
Hier besteht Regelungsbedarf. Es darf nicht zu einem Subventionswettlauf zwischen Fern- und Regionalzügen und somit zwischen Bund und Land kommen.