Anlässlich der Änderung des Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes erklärt die Abgeordnete Ingrid Nestle, Bündnis 90/Die Grünen:
„Schafe auf dem Deich gehören in Schleswig-Holstein dazu. Die Schaf- und Ziegenzucht leistet einen grundlegenden Beitrag zum Klima- und Hochwasserschutz, zur Grünlanderhaltung und zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Es ist nicht hinnehmbar, dass Betriebe aufgeben, weil die Bundesregierung die Rahmenbedingungen falsch setzt. Aus diesem Grund haben wir Grüne im Bundestag die Ergänzung einer Weidetierprämie von 30€ pro Muttertier gefordert. Die gesellschaftliche Leistung der Schaf- und Ziegenzüchter muss anerkannt werden.“
Hintergrund:
Seit dem Wegfall der Weidetierprämie 2004 lässt sich ein deutlich steigender Verlust von Betrieben in der Schaf- und Ziegenzucht beobachten. Trotz der großen Bedeutung für das Gemeinwohl gaben zwischen 2007 und 2016 rund 10.000 schafhaltende Betriebe auf (Bundesamt für Statistik, 2016), weil die Rahmenbedingungen immer schlechter werden. Die fehlende Flächenverfügbarkeit, der mangelnde Produktabsatz, vor allem aber fehlende finanzielle Unterstützung führen dazu, dass die Schäferei überaltert und Nachwuchs zunehmend fehlt.
Mit den gemeinsamen vorgeschlagenen Änderungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE soll eine Weidetierprämie, wie sie schon 22 andere Mitgliedstaaten der EU anbieten, auch in Deutschland eingeführt werden. Dies hatte am 28. Juni 2019 auch der Bundesrat per Beschluss gefordert.