Anlässlich der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf die schriftliche Frage zur Vergabe der 450 MHz Frequenzen erklärt Dr. Ingrid Nestle, Bundestagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Die Digitalisierung der Energiewende droht zu stoppen noch bevor sie beginnen konnte. Ohne die 450 MHz Frequenzen drohen mehrjährige Verzögerungen und erhebliche Mehrkosten für die intelligenten Messsysteme, sogenannte Smart-Meter-Gateways. Müsste auf andere Lösungen als 450 MHz zurückgegriffen werden, würde dies Nachrüstungen der Hardware als auch Software nach sich ziehen, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf meine schriftliche Frage hervorgeht.
Nachdem die Einführung der Smart-Meter-Gateways bereits sehr lange verzögert wurde, drohen der nun beginnenden Einbauwelle erhebliche Probleme. Es ist ein Trauerspiel zu sehen, wie die Vergabe der 450 MHZ Frequenzen im Zwist zwischen den unionsgeführten BMI und BMWi unter die Räder kommt.“
Hintergrund:
Seit des Beschlusses der EU-Richtlinie zur Einführung intelligenter Messsysteme sind bereits 10 Jahre vergangen. Diese auch Smart-Meter genannten Geräte ermöglichen, dass auch bei Privathaushalten und Kleinstunternehmen beispielsweise mit PV-Anlagen (Prosumer) oder mit großen Stromverbrauchern wie Elektroautos eine zeitlich präzisere Abrechnung stattfinden kann, und tragen zu einer verbesserten IT-Sicherheit der Stromversorgung bei.
Im Januar 2020 konnte nach der Zertifizierung von drei Geräten durch das BSI und der Markterklärung der offizielle Rollout in den betroffenen Haushalten ab 6.000KWh beginnen. Für den Einbau ist eine achtjährige-Umbauphase eingeplant.
Unseren Grünen Antrag Chancen der Digitalisierung für die Energiewende nutzen finden sie hier: https://www.ingrid-nestle.de/wp-content/uploads/2019/12/Chancen-der-Digitalisierung-f%C3%BCr-die-Energiewende-nutzen.pdf