GRÜNE kritisieren die am 1.Mai startenden Vermessungsarbeiten an der A23
Das Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein hat in einer amtlichen Bekanntmachung am 20. April verkündet, dass ab 1. Mai vor Ort Vorarbeiten für die 6-streifige Erweiterung der A23 zwischen Tornesch und Hamburg – Nordwest beginnen werden. Ab dem 1.5. 2020 werden dafür Vermessungsarbeiten, eine Bestandsaufnahme für Umweltuntersuchungen und Bodenuntersuchungen auf Grundstücken vorgenommen. Die Grünen im Land und Kreis lehnen die Erweiterung der A 23 ebenfalls ab. Das ist auch im Antrag der Kreistagsfraktion der Grünen in Pinneberg, der auf der Kreismitgliederversammlung am 6. Juni 2019 mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde, dokumentiert.
Daher erklärt Christine Herde-Hitziger vom Kreisvorstand: „Jetzt ist es an uns, ein großes Veto einzulegen, denn nichts ist mehr, wie es war. Die Verkehrsströme umlenken, von der Straße auf die Bahn, ist das Gebot der Stunde. Auch die DB scheint zu sehen, dass ihre Stunde gekommen ist: nicht nur ein drittes, nein auch ein viertes Gleis für die Strecke Elmshorn – Pinneberg wird anvisiert. Das verdient unsere lautstarke Unterstützung: Umsteuern jetzt!“
Unverständnis über das Vorgehen bringt auch Bundestagsabgeordnete Dr. Ingrid Nestle zum Ausdruck, die sich seit Monaten für den Bahnhof Elmshorn und eine Ausweitung des Nahverkehrs einsetzt: „Die Klimakrise erfordert die Verlagerung von Straßenverkehr auf die Schiene. Diese zu stärken, z.B. durch die schnelle S4-West im dichten Takt, macht viel mehr Sinn. Sie könnte viel mehr Menschen befördern und erreicht die Menschen direkt vor Ort. Vor diesen Hintergründen ist die Vorbereitung des A23-Ausbaus völlig aus der Zeit gefallen. Das gilt insbesondere für die, die auf wachsende Automassen setzen. Denen sei gesagt, dass Hamburg diese gar nicht aufnehmen könnte und somit der Stau nur breiter aber nicht kürzer würde.“
Ähnliche Kritik äußert Kreisvorstandssprecher Jens Herrndorff: „Der sechsspurige Ausbau der A23 ist ein Anachronismus. Statt weiterhin immer mehr Individualverkehr auf die Straße zu verlagern und damit die Menschen, die Umwelt und das Klima zu belasten, wäre die Bundesregierung gut beraten, dieses Projekt schnellstmöglich ad acta zu legen und das Budget stattdessen in die Entwicklung eines zukunftsträchtigen und ökologischeren Verkehrskonzepts zu investieren.“
Ich habe dieses Statement zusammen mit dem Grünen Kreisverband Pinneberg veröffentlicht. Dieses wurde am 30.04.20 unter SHZ Online und am 01. 05.20 im Pinneberger Tageblatt veröffentlicht.